Leonardo da Vinci war wahrscheinlich der Erste, der Anfang des 16. Jahrhunderts den Zündradmechanismus entwickelte. Ein gezahntes Rädchen schlägt gegen einen Feuerstein und erzeugt einen Funken, der in die Zündpfanne geleitet wird. Das komplizierte und teure System bestand aus mindestens drei Dutzend beweglichen Teilen. Darum kam es beim Militär nicht zum Einsatz, diese behielten ihr Luntenschloss, doch es ermöglichte die Herstellung von Waffen, genauer gesagt Waffen die mit nur einer Hand zu bedienen waren - die Pistolen.
Ob die Bezeichnung für diese Handfeuerwaffen von dem tschechischen Wort "pistale" (Pfeife, Rohr) kommt oder auf die Waffenfabrik im italienschen Pistoia verweist, ist bis heute umstritten. Fest steht: Der Begriff hatte sich bereits Ende des 16. Jahrhunderts durchgesetzt und wird bis heute für alle Handfeuerwaffen gebraucht, deren Munition im Magazin - und nicht wie beim Revolver in einer Trommel - liegt.
Ungefähr zur selben Zeit entwickelten die Waffenhersteller eine weitere verbesserte Zündvorrichtung: das Steinschloss. Ein Feuerstein wurde zwischen einem Paar Klemmbacken befestigt. Betätigte man den Abzug, schnellte der Stein nach vorne und schlug an einem Stück Stahl Funken. Die Ähnlichkeit mit einem pickenden Hahnenkopf gab diesem System seinen Namen: Schnapphahn.