Freitag, 26. Dezember 2014

Warum wird Juckreiz vom Kratzen schlimmer?

"Nicht kratzen!", das hört so ziemlich jedes Kind von seinen Eltern, wenn es dem Mückenstich am Arm nur zu nahe kommt. "Dann wird's nur noch schlimmer!". Aber warum eigentlich? 

Wer sich an der Haut kratzt, trickst seine Nervenzellen im Rückenmark aus. Denn statt des Juckreizes melden sie nun Schmerzreize an das Gehirn. Das Jucken geht zurück. Doch leider nicht für lange.

Denn das Gehirn reagiert auf den Schmerzreiz - indem es einen Hirnbotenstoff ausschüttet, das Serotonin, das auch für Suchtzustände mitverantwortlich ist. Es soll den Schmerz lindern und wandert das Rückenmark hinab bis zur schmerzenden Stelle. Und nun geht der Teufelskreis los, denn Serotonin verstärkt unglücklicherweise den Juckreiz. Man muss sich also kratzen, damit der Juckreiz wieder weggeht. Besser ist es also, erst gar nicht damit anzufangen.

Montag, 22. Dezember 2014

Gezeitenkraftwerk

Bereits im 11. Jahrhundert wurde die Kraft des Tidenhubs in Gezeitenmühlen in England und Frankreich genutzt. Und im Jahr 1897 wurde in Frankreich das erste Mal elektrischer Strom mit Hilfe von Turbinen und Generatoren gewonnen, angetrieben durch Ebbe und Flut.
Rund 20 Jahre später entstanden die ersten Pläne für ein Gezeitenkraftwerk an der Mündung des französischen Flusses Rance bei St. Malo in der Normandie. Die Bucht ist mit einem Tidenhub von bis zu 12 Metern besonders geeignet. Es dauerte allerdings noch bis zum 4. Dezember 1967, bis das erste Gezeitenkraftwerk der Welt in Betrieb gehen konnte. Das Prinzip ist denkbar einfach. Ein 750 Meter langer Damm trennt die Bucht vom offenen Meer ab. Das Wasser kann nur durch 24 Rohrturbinen auf die andere Seite gelangen. Die Turbinen erzeugen den Strom sowohl beim Einlaufen des Wassers (Flut) als auch beim Auslaufen (Ebbe). Je nach Strombedarf kann das Ablaufen dabei auch leicht verzögert werden. Ingesamt erzeugt das Kraftwerk eine Leistung von 240 Megawatt. Weltweit gibt es nur einige wenige meist kleinere Anlagen mit rund einem Megawatt.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Die Erfindung der Reifeprüfung

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts strömten in Preußen die Söhne des aufstrebenden Bürgertums an die Universitäten, um dem Militärdienst zu entgehen. Als Soldat erwartete sie keine große Zukunft, denn Offizier konnten nur Adelige werden. Für die Aufnahme an der Hochschule genügte ein einfaches Empfehlungsschreiben des Lehrers. Damit begab sich der fertige Gymnasiast zur Universität seiner Wahl und wurde vom Dekan eine halbe Stunde auf Lateinisch interviewt. In den meisten Fällen war er dann ein gut bezahlender Student. Die Universitäten füllten sich, doch das Niveau sank.


Die preußische Regierung reagierte: "Es ist daher beschlossen worden, dass künftig alle von öffentlichen Schulen zur Universität abgehende Jünglinge schon vorher auf der von ihnen besuchten Schule öffentlich geprüft werden, und nachher ein detailliertes Zeugnis über ihre bei der Prüfung befundene Reife oder Unreife zur Universität erhalten sollen..." So heißt es im Abiturreglement von 1788, mit dem Preußen als erstes deutsches Land das Abitur einführte. Große Konzequenzen hatte diese neue Reifeprüfung zunächst jedoch nicht, da die Schulabgänger nach wie vor auch ohne Abitur an den Universitäten einschreiben konnten.

In den Folgejahren wurde die Idee einer Zugangsprüfung für die Universität weiterentwickelt, unter anderem von Wilhelm von Humboldt. Nach seinen Ideen wurde 1812 das Abitur neu gestaltet und erstmals genau festgelegt, welche Inhalte überprüft werden sollten. Erst 1834 wurde das Abitur als Voraussetzung für ein Studium festgeschrieben.

Cocktails (alkoholfrei)

Ich werde nach und nach neue Videos reinsetzten, wo ich euch zeige, wie man welchen alkohlfreien Cocktail zubereitet



Kiba:



Yellow Submarine:




Peaches:



Wird fortgesetzt...

Dienstag, 16. Dezember 2014

Privilegien für Adelige

Adelig ist der, wer in einer adeligen Familie geboren wurde oder sich den Adel durch Besitz oder Verdienst erworben hat. Zunächst der Kaiser, später auch König oder Herzog, konnten in den Adelsstand heben. Damit war eine Reihe von Privilegien verbunden. Denn diese mussten keine Steuern zahlen. Sie hatten das Recht, Abgaben und Dienste von Bauern einzufordern. Zudem hatten Adelige gute Karrieremöglichkeiten: Ihr Anspruch auf höhere Beamten- und Offiziersstellen wie auch das Recht auf politische Mitwirkung erlaubten dem Adel seine Vorrangstellung in der Gesellschaft zu erhalten und auszubauen. Der Adel war es, der das politische, soziale und in weiten Teilen auch das kulturelle Geschehen im Land bestimmen konnte.

Montag, 15. Dezember 2014

Der Wellensittich und sein Name



Vom Zeitpunkt seiner Entdeckung in Australien dauerte es aber noch eine Weile, bis der Wellensittich in Europa als "in" galt. Der englische Forscher John Gould (1804 bis 1881) war so fasziniert von den kleinen Vögeln, dass er die ersten Exemplare 1840 von Australien mit nach Europa brachte. Wegen des Musters auf dem Gefieder nannte er die Art "Melopsittacus undulatus", was übersetzt "gewellter Singpapagei" heißt. Daraus entstand der deutsche Name "Wellensittich". Gould war es auch, der das erste wissenschaftliche Buch über die neu entdeckte Vogelart verfasste.

Samstag, 13. Dezember 2014

Hat die Pflanze ein Gehirn?

Pflanzen haben keine Nerven wie tierische Lebewesen, trotzdem spüren sie es, wenn etwa eine Raupe an ihren Blättern frisst. Möglich ist das durch ihre Leitbahnen, die neben Wasser und Nährstoffen auch elektrophysiologische Signale weiterleiten, wie die Bonner Pflanzenforscher Dieter Volkmann und Frantisek Baluska bei ihren Untersuchungen feststellten. Doch noch jagt die Vorstellung von einer Signalübertragung bei Pflanzen vielen Forschern kalte Schauer über den Rücken. Feststeht: Pflanzen reagieren auf ihre Umwelt. Sie empfangen Umweltsignale wie Licht, Wind, Temperatur, Bodenstruktur und Feuchtigkeit – und reagieren darauf. Forscher haben dabei das Wurzelwerk als "Gehirn der Pflanze" im Verdacht.

Freitag, 12. Dezember 2014

Orchideen



Kaum eine Pflanzenart besitzt eine solche Fülle an Farben- und Formenreichtum wie die Orchidee. Es gibt rund 30.000 Arten unterscheiden Botaniker. Diese wurden als Heilmittel genutzt, als Aphrodisiakum und bis heute als Zierde und Dekoration. Doch die Blumen sind nicht nur schön, sondern auch äußerst listig: Um bestäubt zu werden und sich dadurch fortzupflanzen, haben Orchideen eine ganze Reihe von Tricks auf Lager.

Ursprung der der Pflanze

Vor rund 60 Millionen Jahren entwickelte sich die erste orchideenartige Pflanze. Damals schwebte sie noch nicht wie heute in den Baumwipfeln eines Regenwaldes, sondern wuchs in Indonesien am Boden. Bis sie ihr Leben auf Bäumen und ohne Erde als Nahrungsquelle einrichtete, dauerte es vermutlich noch viele Millionen Jahre. Abdrücke auf Stein (Fossilien) fand man nur wenige.

In der Luft, auf der Erde und auf Stein

Die meisten tropischen Orchideen sind Epiphyten, Aufsitzerpflanzen, das heißt sie wachsen auf anderen Pflanzen. In den Baumwipfeln des tropischen Regenwalds bekommen sie genau das Maß an Sonne und Schatten, das sie brauchen. Ein Teil der Wurzeln klammert sich an Äste und Zweige, andere ragen in die Luft. Als Nahrung dient, was sich an den Ästen aus vermoderten Pflanzenteilen ablagert und was der Regen und die hohe Luftfeuchtigkeit herantragen. Außer den Orchideen, die als Epiphyten auf den Bäumen leben, gibt es auch Arten, die auf dem Boden heimisch sind, einige wenige sogar auf Felsen.
Noch heute bringt sie immer neue Formen und Farben hervor, sogenannte natürliche Hybriden, indem sich sogar unterschiedliche Orchideengattungen mithilfe eifriger Insekten erfolgreich befruchten lassen. Während es in Europa etwa 250 Arten gibt, findet man in Australien rund 800, in Afrika 2000, in Südamerika um die 9000 und in Asien sogar 14.000 Arten. Und doch gedeihen die Schönheiten nicht nur in warmen Gebieten. Manche kommen sogar in Höhen von über 4000 Metern im Himalaja oder den südamerikanischen Anden vor.

Montag, 8. Dezember 2014

Lebensraum Wald

Bäume sind ein wichtiger Teil unserer Pflanzenwelt. In den tropischen Wäldern sowie in der gemäßigten und der nördlichen Klimazone sind sie sogar die vorherrschende Pflanzengruppe. In gesunden Wäldern gibt es eine bunte Mischung von verschiedenen Bäumen. Durch unterschiedliche Höhe und Wuchsformen nutzen sie das Angebot an Licht, Wasser und Nährstoffen sehr gut aus. Mit ihren vielfältigen Formen bieten sie anderen Pflanzen Lebensräume: Diese wachsen in ihrem Schatten, ranken wie Lianen an ihnen empor oder siedeln auf ihren Ästen. Entsprechend vielfältig sind auch die Tierarten, die in Bäumen leben.
Knapp unter 30 Prozent der Landmasse der Erde sind bewaldet. Doch der Baumbestand geht mehr und mehr zurück. Dies hat vor allem mit der wirtschaftlichen Bedeutung der Bäume zu tun.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Qualifizierte Arbeitskräfte im Land halten

Während ausländische Zuwanderer noch immer schlechter als der deutsche Durchschnitt qualifiziert sind, sind abwandernde deutsche Staatsangehörige mehrheitlich überdurchschnittlich gut ausgebildet. Ein Beispiel sind die Mediziner: In einigen Regionen Deutschlands gibt es wenige Ärzte, da immer mehr aus verschiedenen Gründen lieber im Ausland arbeiten wollen. Deshalb ist eine wichtige gesellschaftliche Frage: Wie kann man qualifizierte, mobile und hoch motivierte Arbeitskräfte davon abhalten, dieses Land zu verlassen?

Klaus J. Bade, der Vorsitzende des SVR Migration, verweist auf verschiedene Untersuchungen zu diesem Thema: Auswanderer klagen darüber das es ausgeprägte Hierarchien gibt, unzureichende Aufstiegschancen, mangelnde Leistungsgerechtigkeit, ungerechte Steuerregelungen und sowie über eine Neidkultur gegenüber den sogenannten Besserverdienenden. Bade verlangt deshalb, dass man all dies dinge dringend verbessern müsse, damit Deutschland wieder attraktiver für Qualifizierte werde – sowohl für Abwanderungswillige als auch für Menschen, die zögern zuzuwandern.

Samstag, 6. Dezember 2014

Bester Freund, größter Feind


Es gibt viele Menschen die die gefiederten Tiere lieben. Die die Tiere lieben streuen auf Plätzen und in Parks Futter hin. Andere haben sich dem Taubensport verschrieben. Taubengegner beklagen auf der anderen Seite die Taubenplage in den Städten. Als "Ratten der Lüfte" werden die Tiere beschimpft, weil die Menschen sich ärgern über Taubenkot und Lärmbelästigung. Doch egal was sie tun, ob Sie Drahtstacheln aufstellen oder Rattengift ausstreuen - den Taubenbeständen können sie auf Dauer nichts anhaben.
Bis zu zehn Mal im Jahr vermehren sich Tauben. Nach 18 Tagen schlüpfen die in der Regel ein bis zwei Jungen. Bereits mit vier Wochen lernen sie fliegen, nach sechs Monaten können sie sich fortpflanzen. Die Tauben leben von den Resten unserer Wohlstandsgesellschaft, bauen Nester in den Drahtstacheln und vermehren sich weiter rasend schnell. 5000 Jahre Zusammenleben mit dem Menschen haben sie gelehrt, sich optimal anzupassen.

Freitag, 5. Dezember 2014

Vom Beute- zum Reittier



Für den Menschen war das Pferd zuerst Jagdbeute. Das belegen zum Beispiel die mehr als 15.000 Jahre alten Höhlenmalereien in Lascaux in der französischen Dordogne, die einen Jagdzauber mit Pferden zeigen. Lange vermutete man, es sei vor etwa 4000 Jahren gewesen, aber 2009 fanden Archäologen heraus, dass die Menschen der Botai-Kultur im heutigen Kasachstan schon vor 5500 Jahren auf Pferden durch die Steppe ritten. Knochenfunde dieser frühen Reitpferde zeigen auch, dass die Botai schon Pferde züchteten - denn die Reitpferde unterschieden sich in ihrem Körperbau bereits von den Wildformen

Vielleicht wurde das Pferd also in Asien zum Haustier, vielleicht aber auch in Nordindien oder Nordeuropa - oder in mehreren Teilen der Welt zu unterschiedlichen Zeiten. Sicher ist: Das Pferd als Reit- und Fahrtier eröffnete dem Menschen ganz neue Möglichkeiten. Es erweiterte seine Welt enorm. Auf einem Pferd war der Mensch mindestens doppelt so schnell wie zu Fuß. Er konnte weitere Strecken zurücklegen und neue Gebiete erschließen. Außerdem brachte die größere Bewegungsfreiheit den Menschen mit vielen Unbekannten in Kontakt. Das kurbelte nicht nur den Handel an, sondern auch die Entwicklung der Sprache.

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Vom Wolf zum Haushund


Unumstritten ist dagegen, dass er vom Wolf abstammt. Sein wissenschaftlicher Name lautet deswegen auch Canis lupus familiaris, was übersetzt "der gezähmte Wolf" bedeutet. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich Wolf und Mensch vor ungefähr 15.000 bis 20.000 Jahren anfreundeten und sich so der Hund entwickelte.
Doch wer kam als Erstes auf wen zu – der Wolf auf den Menschen oder der Mensch auf den Wolf? Es spricht vieles dafür, dass der Wolf die Nähe des Menschen gesucht hat, um etwas von dessen Beute abzubekommen. Aber auch die Menschen begriffen schnell, dass man dem wilden Tier etwas beibringen konnte und dass es so auch beim Jagen helfen konnte.
Irgendwann wurden wahrscheinlich auch die ersten Wolfswelpen mit der Hand aufgezogen. So gewöhnten sich die ehemals wilden Tiere mehr und mehr an den Menschen und wurden im Laufe der Zeit zahm. Wo die ersten Wölfe domestiziert wurden und sich zu Haushunden entwickelten, ist nicht endgültig geklärt. Neueste Studien gehen davon aus, dass der Ursprung in Ostasien lag, von wo aus sich der Hund nach Europa und dann weiter nach Amerika verbreitete.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Madame Tussaud


Wer ist Madame Tussaud? 
Sie war eine mittellose Halbwaise, die im Hause des gebildeten Onkels, des Schweizer Arztes und Wachsfigurenkünstlers Philipp Curtius, Obdach findet.
Der Meistermodellierer war ein gefragter Mann: Denn in den letzten 20 Jahren des Ancien Régime brodelt es in Paris, und dank seiner Formbarkeit ist Wachs das ideale Medium, um die wandelnde Gesellschaft abzubilden welche, zerrissen zwischen Arm und Reich, Alt und Neu, Religion und Säkularisierung waren. Marie schaut ihrem Onkel zu und lernt dabei: die Wachsarten zu mischen, Zähne, Augen und Haar einzusetzen, die Oberfläche der Abgüsse zu Köpfen und zu formen.Ihr Onkel Curtius erkennt das Talent und wird ihr Mentor – und verblasst dabei im Schatten ihres Ruhms.
Sie erlebt das untergehende Königshaus im vorrevolutionären Paris, das viktorianische England. Sowie Kerkerhaft, Schiffbruch, Feuersbrünste, Napoleonische Kriege. All das überlebt Marie – trotz ihrer Dienste für den König.
Der Preis dafür ist hoch: Sie muss für die Sansculotten Abgüsse der Enthaupteten machen, von Marie Antoinette bis Prinzessin Elisabeth. Von einer Augenzeugin geschaffen, erheben sich ihre Schaustücke über die reine Kunst zum verbindlichen Protokoll der Französischen Revolution. 1904 sollte Sir Arthur Conan Doyle, Erfinder von Sherlock Holmes, sagen: "Sie ist verantwortlich für ein fest umrissenes Bild einer besonders schrecklichen Epoche."
Die voyeuristische Faszination für Glamour und Skandal, für Aufstieg und Fall von Stars war dazumal so groß wie heute. 1761 in einfachen Verhältnissen in Straßburg geboren, lernt Marie Grosholtz schnell, was den Erfolg des Meisters ausmacht: Curtius macht das Private öffentlich – mit dem Wachs als wirkungsmächtigem Medium zur Vermarktung der Monarchie und Beeinflussung der öffentlichen Meinung.
Seine Ausstellung macht das Leben am Hof zur königlichen Peepshow, da gibt es Szenen des Grand Couvert – der öffentlichen Speisezeremonie, der der Pöbel beiwohnen darf –, oder Marie Antoinette, die sich als lebensgroße Figur in eine Femme fatale aus einem Fantasieboudoir verwandelt, in dem man förmlich das Rauschen der Röcke hören und den weißen Puder riechen kann. Marie Antoinette ist Machthaberin und Modeikone zugleich, Kopien ihrer Figur transportierten für die Modeindustrie lebenswichtige Informationen bis nach Konstantinopel und St. Petersburg.
Es sind illustre Kreise, in denen Marie sich bewegt. Voltaire, Marat, Rousseau, Benjamin Franklin und Mirabeau gehen bei der Familie ein und aus, und wenn im Ofen die elsässischen Kasserollen der Mutter dampfen, kann selbst Joseph II., der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, nicht widerstehen. 
Demnach werden die Dinnerparties bald durch Bankette in Versailles ersetzt. Dort will Marie acht Jahre lang als Kunstlehrerin von Prinzessin Elisabeth, der Schwester von Ludwig XVI., gelebt haben. Und trat dort in Curtius' Fußstapfen. Auf die sorglosen Jahre am Hof folgen die Wirren der Revolution.
Doch auch auf der Bühne des Terrors ergattert Marie eine Hauptrolle. Zwar fällt sie in Ohnmacht, als Marie Antoinette zum Gespött der Öffentlichkeit ohne falsche Zähne und Perücke zum Schafott geführt wird, ist aber rechtzeitig wieder bei Bewusstsein, um stoisch ihren Kopf aus der blutsaugenden Sägespäne aufzulesen – und ihn dann in Wachs zu gießen. Sie heiratet François Tussaud erst spät, und bekommt zwei Kinder – mit 39 und 41 Jahren.
Als sie noch klein sind, schifft sie sich mit dem älteren Sohn, 33 Wachsfiguren, aber ohne Mann nach England ein – und kehrt nicht wieder. Stattdessen führt sie ein Nomadenleben, reist 27 Jahre lang mit ihrer Mixtur aus Hoch- und Popkultur durch das Land, bedient den neuen Massenmarkt, eine ganze Mittelschicht samt Familie.
Madame Tussaud durchbricht die kulturelle Apartheid mit Vergnügen. Die National Gallery etwa durfte nur betreten, wer lesen und schreiben konnte. Das Wachsfigurenkabinett war für alle da. Und sie standen schon damals Schlange, um die Mischung aus historischen Stoffen, aus Nachrichten, Klatsch und Tratsch zu erleben, um Monarchen, Schauspielerinnen, Society-Girls, Staatsmännern, gar Kriminellen näher zu kommen.
Die schnelllebige Gesellschaft war ein Segen für ihr Geschäft. Wer nicht mehr "in" war, verlor seinen Kopf – im revolutionären Frankreich eine unheilvolle Vorahnung vom Schafott und später und immer ein Sinnbild für die Vergänglichkeit von Ruhm.
Die nur die Meisterin selbst konterkariert. Als Madame Tussaud mit 90 Jahren stirbt, hat die Erfindung des Starkults sie unsterblich gemacht. Und ihr darin einen Logenplatz auf Lebenszeit gesichert.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Krankheiten der Haut (Teil 4)



Hauterkrankungen wie Allergien und Neurodermitis nehmen in den westlichen Ländern heutzutage immer mehr zu. Das hat verschiedene Ursachen wie zum Beispiel: Stress und Umweltfaktoren (Schadstoffen belastete Luft oder aber auch Nahrung welche unsere Haut reizen). Zudem trägt auch unsere moderne Auffassung von Hygiene und Körperpflege trägt dazu bei, dass immer mehr Menschen (vor allem Kinder) allergisch auf bestimmte Stoffe reagieren. Weitere häufige Hautkrankheiten sind Ekzeme, Schuppenflechte, Akne, der Herpes-Virus, Pilzinfektionen, bakterielle Infektionen und Hautkrebs.
Viele innere Krankheiten rufen auch äußerlich eine Reaktion hervor. Unsere Haut zeigt an, wenn innen etwas nicht stimmt. So können zum Beispiel Hautblasen in den Leistenbeugen auf bestimmte Krebsarten hinweisen. Häufige Pilzinfektionen deuten auf Diabetes hin. Dass es einen Zusammenhang gibt zwischen unserer Haut und unseren inneren Organen weiß die chinesische Medizin schon seit 5000 Jahren.

Montag, 1. Dezember 2014

Wenn die Haut älter wird (Teil 3)



Mit zunehmendem Alter verändert sich die Haut. Sie wird dünner, trockener und es entstehen die berüchtigten Hautfalten. Anders als junge Haut speichern die Zellen der älteren Haut weniger Wasser. Hinzu kommt, dass weniger Kollagen produziert und dadurch mehr abgebaut wird. Kollagen ist ein Gerüsteiweiß, das in der Lederhaut aufgebaut wird und der Hauptbestandteil der elastischen Fasern ist. Wann es zum sichtbaren Altern der Haut kommt, ist bei jedem Menschen verschieden. Besonders übel nimmt es die Haut, wenn sie zu viel der Sonne ausgesetzt ist. Die UV-Strahlung führt zu vorzeitiger Hautalterung und fördert somit auch Tumore. Wer viel (Wasser) trinkt, möglichst vollwertige Nahrung isst, sich viel bewegt, sich wohl fühlt und vor allem nicht raucht, hält seine Haut länger rosig, jung und straff.
Die Wissenschaft rückt den Falten mit Anti-Falten-Cremes, Laserstrahlen, Face-Lifting und mit dem Unterspritzen von Kollagen zu Leibe. Sehr beliebt sind seit einigen Jahren chemische Peelings auf Fruchtsäure-Basis, die die oberste Hornschicht recht hautfreundlich abschälen. Die Haut darunter wirkt frischer und ebener, doch muss der Vorgang alle paar Monate wiederholt werden.