Sonntag, 17. November 2013

Schleifen

Definition von Schleifen:
Schleifen wird zur Erzielung von Werkstückformgenauigkeit bei erforderlicher Oberflächenrauigkeit angewendet.
Nach den folgenden Fertigungsverfahren kann man Schleifen:
  • Spanen ( Hobeln, Drehen, Fräsen, Bohren)
  • Stoffeigenschaftenändern (Härten)
  • Urformen (Sintern, Feingießen)
  • Umformen (Gesenkschneiden)
Anwendung:
Schleifen dient zur Fertigung, Aufarbeitung von Werkstücken, sowie zum Entgraten
Durch Schleifen fertigt man ebene, gekrümmte und profilierte Flächen
Der Schleifvorgang:
  • Spanabnahme beruht beim Schleifen auf dem Prinzip der Keilwirkung durch harte, Scharfkantige Körner
  • spanendes Verfahren von geometrisch unbestimmter Form
  • Werkstoffabnahme erfolgt durch die gleichzeitige Einwirkung vieler hintereinanderliegender Schneiden
  • Schleifkörper werden mit einem Bindungsmittel gemischt, zu Schleifkörpern geformt, verwenbar für Kreisförmige Schnittbewegungen
  • Schleifen ähnelt beim Fertigungsverfahren dem Fräsen in Bewegungen, Spanbildung und Kraftwirkung
  • Spanabnahme pro Korn ist gering und die Einzelschneiden haben meist einen negativen Spanwinkel (schabende Wirkung) haben, erreicht man eine hohe Oberflächengüte
  • Schnittgeschwindigkeit beim Schleifen beträgt mindest. 20m/s max 120m/s
    • Erwärmungen von Schleifkörper, Span und Werkstück
    • Spantemperatur : 1500°C bewirkt Aufglühen und verbrennen der Späne

Schleifverfahren:
  • Rundschleifen
  • Innenschleifen
  • Flachschleifen



  • Die Zerspanungsleitung darf nicht zu groß gewählt werden, das Störwirkung auftreten
  • bei großer Erwärmung des Werkstückes führt bei gehärteten Werkstücken zu Gefügeumwandlung und bei dünnen Werkstücken zu Verzug
  • große Erwärmung des Schleifkörpers hat vorzeitige Abnutzung
    • Zerstörung der Bindung
    • Zerstörung der Scheibe
      • folge: Temperaturunterschiede
  • Schleifkörper nutzen sich beim Einsatz ab
  • durch den Schnittdruck brechen stumpfe Schleifkörper aus
  • scharfe Körner gelangen unter geringer Abnutzung an die Wirkstelle

  • Durch verwenden von Kühlmitteln (Wasser mit korrisionshemmenden Zusätzen) werden Zerspanungsleistung und Wirtschaftlichkeit erhöht.


Schleifscheiben:
Aufbau, Funktion, Werkstoffe
  • werden nach Schleifmittel, Körnung, Bindungsart, Härte, Gefügeart und zulässiger Umfangsgeschwindigkeit unterschieden (DIN 69100)
  • Unterscheidung zwischen natürliche und künstliche (synthetische) Schleifmittel
    • Natürliche Schleifmittel:
      • Naturkorund
      • Quarz
      • Schmirgel
      • Diamantsplitter
    • Künstliche Schleifmittel
      • technische Korunde (Al²O³)
      • Edelkorunde (EK)
      • Siliziumkarbid (SIC)
        • Vorteil: günstige Kornformen können hergestellt werden
    • Körnung: wird durch Zerkleinern und Sortieren festgelegt
      • Grobes Korn:
        • große Zerspannungsleistung
        • kleine Rauhtiefe der Oberfläche
      • Feines Korn:
        • geringe Zerspannungsleistung
        • kleine Rauhtiefe der Oberfläche
    • Grobes Korn für weiche Werkstoffe
    • feines Korn fur harte Werkstoffe​​
  • Bindemittel halten die Schleifkörner im Verband des Schleifkörpers
  • der Widerstand, den das Schleifkorn dem Ausbrechen entgegensetzt (DIN 69100) wird als Härte der Schleifscheibe bezeichnet
  • weiche Scheiben
    • brechen die Körner nach geringen Abstumpfen der Schneiden aus
  • harte Scheiben
    • verhalten umgekehrt als weiche Scheiben
  • Harte Scheiben = feste Bindung
  • weiche Scheiben = weniger feste Bindung
  • weiche Werkstoffe bearbeitet man mit harten Schleifscheiben,
  • Harte Werkstoffe bearbeitet man mit weichen Schleifscheiben
  • bei nicht beachten erfolgt die Spanabnahme entweder mit Stumpfer Schneide oder mit unwirtschaftlich großer Schneidenabnutzung:
    • große Wärmeentwicklung an der Wirkstelle
    • Minderung der Arbeitsgüte
    • Bruchgefahr der Schleifscheibe durch erhebliche Zunahme des Schnittdruckes
  • Falsche Drehzahleinstellung kann zu schweren Sachbeschädigungen und Körperverletzung führen
Formel: n= Vc : d x pi

Aufbau und Bindungsarten:


Unfallverhütung:
  • Schutzhaube und Werkstückanlage einstellen
  • Spalt zwischen Scheibe und Werkstückauflage täglich kontrollieren und wenn notwendig nachstellen
  • Werkstückanlage nach jedem Abrichten nachstellen
  • Grundsätzlich beim Schleifen die Schutzbrille tragen
  • Nicht die laufende Scheibe berühren
  • keine Seitenflächen der Schleifmaschine benutzen, sondern nur die gekennzeichneten Hauptschleifflächen!

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