Samstag, 30. Mai 2015

Die Erfindung des Minimax-Feuerlöschers


Ab 1905 wurden Feuerlöscher in Neuruppin produziert, im ersten Feuerlöschgerätewerk Deutschlands. Minimax-Produkte wurden schnell zur Massenware und die Firma expandierte. Der Unternehmer Wilhelm Graaff hatte sich gemeinsam mit Hans Mikorey, einem Ingenieur, den ersten Handfeuerlöscher der Welt patentieren lassen, der in Massenproduktion gehen sollte.
Wie eine umgekehrte Schultüte aus Blech sah der Feuerlöscher aus. Ihr Geheimnis war, das im inneren des Feuerlöschers ein kleines Glasröhrchen mit Salzsäure war. Schon das Logo erklärte, wie simpel es ist mit dem Feuerlöscher. Einfach auf den Boden aufstoßen und ein Glasröhrchen zerbrach. Eine chemische Reaktion erzeugte hohen Druck und das Wasser schoss bis zu 12 Meter weit heraus. Dadurch wurde Minimax zu einem Verkaufsschlager und das Unternehmen war bald Weltmarktführer. Die Produktion begann mit 65.000 Stück im Jahr. 1909 waren es schon 375.000. Kein geringerer als Joachim Ringelnatz erdachte den legendär gewordenen Werbespruch: „Feuer breitet sich nicht aus, hast Du Minimax im Haus.“ Der Volksmund dichtete allerdings weiter: „Minimax ist großer Mist, wenn du nicht zu Hause bist.“ Nach 1945 verschwand der Name Minimax aus Neuruppin, die Firma wurde in Westdeutschland neu gegründet. Die Feuerlöscher von hier werben inzwischen mit ihrem Namen für die Stadt, in der sie seit mehr als 100 Jahren produziert werden: Sie heißen "Neuruppin".

Montag, 25. Mai 2015

Der Tempel der Vesta am Forum Romanum


Aufbauphase:
Heutige Form des Vestatempels wurde aus dem Jahr 64 übernommen, im Jahre 191 unter Julia Donna wieder aufgebaut und 1930 wurde der Tempel restauriert. Insgesamt wurde das Gebäude 6-mal durch Brände zerstört.

Beschaffenheit des Tempels:

  • runde Form, erinnernd an eine alter römische Hütte
  • mittig im Dach ist eine Öffnung als Rauchabzug
  • Cella hat einen Durchmesser von 15m und ist mit Marmor ausgekleidet.
  • Säulenumgang mit 20 (19 davon Original) korinthischen Säulen (Pronaos)
Inhalt:
  • Im Tempel brannte das heilige Herdfeuer der Vesta, welches durch Vestalinnen bewacht wurde und am 1. März jedes Jahres neu entzündet wurde. Sollte es von alleine erlöschen, da dies zu Unheil führen sollte, würde die verantwortliche Vestalin vom Pontifex Maximus bestraft.
  • Pentaten des Staates
  • Aeneas Gegenstände aus Troja
  • Testamente und Verträge
Wissenswertes:
  • Der Tempel war kaum öffentlich zugänglich und nachts durfte er nicht von Männern betreten werden.
  • Außerdem galt er als unantastbar und durfte nur mit heiligem Wasser der Quelle Egeria gereinigt werden.
  • Auch Opfergaben gab es hier z.B. Speiseopfer
  • Die jungfräulichen Bediensteten wohnten gleich in einem Haus nebenan. Sie begannen ihren Dienst mit 6-10 Jahren und blieben ihm 30 Jahre inne.
Am Fest "Vestalia" vom 7. Juli - 15. Juli jeden Jahres zogen alle römischen Frauen barfuß zum Tempel der Vesta und bekamen von den Vestalinnen die Opfer und brachten Sie der Vesta dar. Andere Feste wie die Fruchtbarkeitsrituale Fordicia und Parilia nahmen nur die Vestalinnen teil.

Sonntag, 17. Mai 2015

Let’s get ready to rumble (Michael Buffer)

3.000 bis 6.000 Dollar Gage kassiert Michael Buffer pro Boxkampf ein. “Let’s get ready to rumble” hat er sich in den USA markenrechtlich schützen lassen. Er setzte diesen berühmten Satz aus Worten von Muhammad Ali und einem TV-Kommentator zusammen.

Buffers weltberühmter Ruf ist in den USA markenrechtlich geschützt und darf deshalb nur von ihm selbst eingesetzt werden. Erstmals wurde der Satz vermutlich 1984 von ihm eingesetzt. Zu dieser Zeit suchte der Ringsprecher nach einem Schlachtruf, mit dem er die Stimmung vor einem Kampf rund um den Ring anheizen ließ. Dabei erinnerte er sich daran, dass Muhammad Ali einmal gesagt hatte: „Float like a butterfly, sting like a bee – rumble, young man, rumble“. Diesen Ausspruch hatte etwas später der TV-Kommentator Sal Marciano aufgenommen und gesagt: „We’re ready to rumble“. Aus beiden Zitaten entstand Buffers Aufforderung „Let’s get ready to rumble“.
Nachdem die Reaktion zunächst eher verhalten ausfiel, begann Buffer damit, am Tempo des Satzes zu feilen. Er fing damit an, die „R“s zu rollen und die „L“s und das „M“ in die Länge zu ziehen, bis er es schließlich schaffte, mit seinem Schlachtruf die erwünschte elektrisierende Wirkung auf das Publikum zu erzielen.

Viel Geld verdient Michael Buffer allerdings bei Firmen-Veranstaltungen. Dort beträgt sein Honorar oft zwischen 15.000 und 25.000 US-Dollar. Bei den Filmen “Rocky V” und “Rocky Balboa” ist er sogar als Schauspieler in seiner Parade-Rolle als Ansager tätig gewesen. Seine Gage dafür dürfte ebenfalls hoch gewesen sein. In Deutschland kennt man den stets korrekt gekleideten Herrn bei den Box-Übertragungen von Wladimir und Vitali Klitschko.

Sein Vermögen soll angeblich über 400 Millionen Dollar betragen.

Samstag, 16. Mai 2015

Der Tempel des Antoninus und der Faustina


Allgemeines:

  • Der Tempel wurde 141 n, Chr. zu ehren der Ehefrau Kaisers Antonius Pius erbaut und wurde 161 n. Chr. auch ihm gewidmet.
  • Er hat 10 x 17m hohe Säulen aus Cippolino-Mamor.
  • Das Podium ist vollständig erhalten und mit einer Sitzstatue der Faustina versehen.
  • Einer der am besten erhaltenen Tempel Roms, da er im 11. Jahrhundert in die Kirche S. Lorenzo im Miranda umgewandelt wurde
  • Der Innenraum wurde mit Greifen- und Pflanzenornamenten verziert.
Antonius Pirus:
  • *19. September 86 n. Chr. -7. März 161 n.Chr.
  • Römischer Kaiser vom 10. Juli 138 bis zum Tod.
  • Geburtsname: Titus Aurelius Fulvus Boionius Arrius Antonius
  • wurde am 25. Februar 138 von Hadrian adoptiert
  • Vergleichsweise unauffällige Regierungszeit ohne größere Gefechte
  • erweiterte das römische Reich in Britannien um ca. 160 km (Antoniuswall) und in Ostgermanien vermutlich um ca. 30 km-
  • Begraben im Hardianmausoleum (heutige Engelsburg)
Faustina die Ältere:

  • lebte ca. 105 - 140 n. Chr.
  • Tochter des Kanzlers
  • Eheschließung mit Kaiser Antonius Pius im Jahr 110 n. Chr.
  • Bekam vier Kinder, von denen lediglich Faustina die jüngere ihre Eltern überlebte
  • Erhielt den Titel Augusta nach Thronbesteigung des Ehegattens, sowie die Vergöttlichung nach dem Tod.
  • Wurde mit einem Staatsbegräbnis im Hardrianmorsuleum geehrt.

Dienstag, 12. Mai 2015

Basilica Aemilia


  • 179 v. Chr. von Marcus Maemilius Lepidus und Marcus Fulvius Nobilior errichtet
  • früherer Bane war Basilica Aemilia et Fulvia
  • nach Restaurierung durch die Familie der Aemilier in Basilica Aemilia umbenannt
  • 34 v. Chr. durch Paullus Aemilius Lepidus eingeweiht
  • 14 v. Chr. durch einen Brand zerstört
  • Wiederaufbau durch Marcus Aemilius Paullus -> mit Geldmittel von Augusts und Freunden
  • Jahr 410 -> endgültige Zerstörung bei Plünderung Roms durch Alarich 1.
  • die genaue Gestalt der Basilica ist kaum überliefert (rund 70x30m große Innenraum)

Sonntag, 10. Mai 2015

Basilica Julia



  • 54 v. Chr. auf der früheren Basilica Sempronia von Julius Cesar erbaut
  • kurz nach der Vollendung unter Augustus im Brand zerstört
  • 12 v. Chr. vergrößert wieder aufgebaut
    •  von Gaius und Lucius Cesar neu aufgebau
  • 283 n. Chr. durch weiteren Brand zerstört
    • unter Diokletian neu aufgebaut
  • heutigen Reste lassen nur wenig über Aussehen erahnen
  • größte Basilica die direkt am Forum lag (101m land und 49m breit)

Samstag, 9. Mai 2015

Absolute und Inkrementale Wegmesssysteme

Inkrementale Wegmessung:


Bei diesem Messystem werden Abtasten eines Strichgitters gleich große Messchritte (inkremental) addiert oder subtrahiert. Die Summe der Zählimpulse entspricht dem Weg des Schlittens. Parallel zum Strichgitter sind über die gesamte länge codierte Referenzmarken mit bekannter Position angebracht, damit nach dem Einschalten der Maschine oder bei Stromausfall der Schlitten festgestellt werden kann

  • Messstrecke wird in gleich große Messschritte unterteilt


Absolute Wegmessung:


Bei absoluten Wegmesssystem ist jedem Teilungsschnitt ein exakter Zahlenwert zugeordnet. Die Abtasteinrichtung erfasst durch die lichtdurchlässigen und undurchlässigen Markierungen auf dem Maßstab die Stellung des Schlittens. Nach dem Einschalten der Versorgungsspannung sieht die Position der Maschinenachse ohne Anfahren einer Referenzmarke fest.
  • Es werden Maßstäbe mit bestimmten schwarz-weiß Mustern verwendet, welche verschlüsselte Zahlen darstellt (codelineal).

Freitag, 8. Mai 2015

Erfindung der Schrift (Teil 1)

Vom Bildzeichen zur Hieroglyphe

Vor 5000 Jahren herrschten noch schwerfällige Bilderschriften vor,  in Ägypten entstanden die Hieroglyphen und in den sumerischen Kulturen entstanden die ersten Keilschrifttafeln. Doch zunehmend wurde eine raschere Form des Schreibens benötigt, und dafür benutzte man Zeichen mit einer lautlichen Zuordnung, das heißt ein Zeichen entsprach einem Laut.
Es entstanden stilisierte, abstraktere Zeichen, die Schrift wurde komplexer, aber auch genauer. In Ägypten erfuhren die Hieroglyphen eine Verknüpfung mit Lauten. Das daraus entstandene, komplizierte Schriftsystem war so erfolgreich, dass es 3000 Jahre unverändert bestehen blieb. Eine Hieroglyphe konnte dabei ein ganzes Wort oder auch nur einen einzelnen Laut (Phonogramm) symbolisieren. Einige der Hieroglyphen sind daher den Buchstaben der Alphabet-Schriften vergleichbar.
Als eine alternative Schriftform zu der sehr umständlichen und zeitaufwendigen Hieroglyphenerstellung, entwickelte sich in Ägypten die hieratische Schrift, eine Kursivschrift, die ab dem zweiten Jahrtausend vor Christus mit dem Pinsel auf Papyrus aufgetragen wurde. Ab dem 7. Jahrhundert vor Christus tauchte in Ägypten eine weitere variante der Schrift auf, die demotische Schrift, die als Dialekt Unterägyptens auch eine eigene Sprachform darstellte.

Montag, 4. Mai 2015

Handy zeigt 3G, H, H+, E und G in der Leiste oben - Was bedeutet das?


  • GSM (‘G’)
    DL-Geschwindigkeiten zwischen 14.4 kbit/s bis 55.7 kbit/s
    Dies ist der älteste Funkstandard im D-Netz. Die maximale Geschwindigkeit ist in etwa so hoch, wie bei einem analogen Telefonanschluss (surfen mit 56k-Modem). 
  • GPRS (‘2G’)
    DL-Geschwindigkeiten bis maximal 171.2 kbit/s 
    Die 2. Generation erreicht Spitzengeschwindigkeiten, die in etwa doppelt so hoch sind, wie das Surfen über ISDN. Bitte beachten Sie, dass GPRS *NICHTS* mit dem Standort-Dienst GPS zu tun hat! 
  • EDGE (‘E’)
    DL-Geschwindigkeiten bis maximal 220 kbit/s
    Modulation, die die Datenrate von GPRS etwas erhöht. 
  • UMTS (‘3G’)
    DL-Geschwindigkeiten von bis zu 376 kbit/s 
    Speziell entwickelt für mobile Netzwerk-Dienste, wie z.B. Videotelefonie. 
  • HSPA (‘H’ oder ‘3G+’ oder ‘3.5G’)
    DL-Geschwindigkeiten von 3.6 Mbit/s bis 14.4 Mbit/s
    Erweitertes UMTS-Datenübertragungsverfahren, erlaubt DSL-ähnliche Geschwindigkeiten. Bitte beachten Sie, dass HSDPA und HSUPA keine Standards im eigentlichen Sinne sind, sondern jeweils nur den Download (D) oder den Upload (U) von HSPA bezeichnen. 
  • LTE (‘4G’)
    DL-Geschwindigkeiten bis maximal 100 Mbit/s
    Neuester Funkstandard, erlaubt theoretisch Datenraten bis 100 Mbit/s. Soll zu Anfang möglichst alle “weißen Flecken” abdecken und eignet sich daher zukünftig besonders für Kunden, bei denen ein DSL-Anschluss nicht möglich ist.

Samstag, 2. Mai 2015

Der Traum wird erforscht (Träume Teil 2)

Was passiert eigentlich im Körper, während wir träumen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Neurobiologen erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Sie entdecken, dass der nächtliche Traum einer gewissen zeitlichen Struktur folgt. 1880 erkennt der ehemalige Marinearzt Jean Gélineau die vollständige Abwesenheit jeglicher Muskelspannung. Anfang des 20. Jahrhunderts reißt Alfred Maury, Professor am Collège de France, seine Versuchspersonen regelmäßig aus dem Schlaf. Zu seiner Überraschung stellt er fest, dass sich die befragten Menschen nur selten an ihre Träume erinnern.
1944 stellen Neurologen bei schlafenden Männern periodisch wiederkehrend drei bis vier Erektionen pro Nacht fest, ohne sie jedoch in Verbindung mit dem Träumen zu bringen. Später erst erkennt man, dass die jeweils gut 25 Minuten dauernden Erektionsphasen exakt dem Zyklus der Traumstadien entsprechen. 1953 beobachtet Eugen Aserinsky schnelle Augenbewegungen – "Rapid Eye Movements" (REM) – bei einem schlafenden Kind. Er stellt die Hypothese auf, dass die REM-Phasen die Traumstadien des Menschen sind.

Freitag, 1. Mai 2015

Verschlüsselte Botschaften von höheren Mächten (Träume Teil 1)

Es herrschte Lange Zeit der Glaube, das Träume indirekte oder verschlüsselte Botschaften von Göttern und Dämonen seien. Oft wurde diese als Weissagungs- oder Orakelcharakter angesehen. So glaubten Kriegsherren wie der persische König Xerxes (519-465 vor Christus), sie könnten ihre Schlacht nur gewinnen, wenn das Orakel im Traum zu ihnen sprach. Diese Überzeugung reichte bis in die Anfänge des christlichen Glaubens: Vor der Schlacht mit seinen heidnischen Widersachern träumte der römische Kaiser Konstantin der Große (273-337) von einem Engel, der ihm das Kreuz als Siegesfahne entgegenhielt und ihm zurief: "Unter diesem Zeichen wirst du siegen". Konstantin zog mit dem Kreuz auf der Fahne in die Schlacht vor Rom und bezwang seine Gegner Licinius und Maxentius.

Auch in der Neuzeit finden sich Beispiele für solche vorhersehenden Träume: So soll der frühere US-Präsident Abraham Lincoln davon geträumt haben, einem Attentat zum Opfer zu fallen, bevor er drei Tage später tatsächlich im Theater von einem fanatischen Südstaatler ermordet wurde.