An wichtige Erinnerungen wie z.B. der erste Kuss oder sogar ans Abi kann man sich erinnern. Aber wenn es an die Einschulung oder sogar darum geht, wann wir das erste mal Fahrrad gefahren sind, können wir uns nicht wirklich ins Gedächtnis rufen. Also ab wann können wir uns Dinge merken und warum?
Wie weit unsere Erinnerung zurückreicht, kann man nicht wirklich sagen. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich ein Erwachsener an Geschehnisse vor seinem dritten Lebensjahr erinnert. Aber wenn noch Erinnerungen an Erlebnisse vor dem sechsten Lebensjahr vorhanden sind, sind diese meist unpräzise.
Noch ist es den Gedächtnisforschern weitgehend unbekannt, warum unsere Eindrücke aus unser frühesten Kindheit gar nicht oder nur bruchstückhaft im Gedächtnis vorhanden sind. Vielleicht liegt es daran, dass das Gehirn eines Kindes noch nicht voll Ausgereift ist.
Nach vier Tagen ist der größte Teil wieder vergessen
Wir nehmen als Kind unsere Umgebung aus einer tiefergelegenen Perspektive wahr: Tisch und Stuhl erscheinen uns daher sehr groß. Erst wenn wir wachsen, schrumpft unsere Umgebung auf ihr vertrautes Maß.
Ähnlich wie bei dem Studenten in Prüfungssituation könnte so ein Perspektivenwechsel laut Buchner nun dazu führen, dass wir uns als Erwachsene schlechter an Erlebnisse aus der Kindheit erinnern. Doch auch ohne Perspektivenwechsel gilt: Um so besser erinnern wir uns an ein Erlebnis, je kürzer es zurückliegt.
Vier Tage nach einem Erlebnis erinnern wir uns nur noch an rund ein Viertel dessen, was sich tatsächlich zugetragen hat.
Häufig empfinden wir das allerdings anders. Denn der Mensch neigt dazu, auch nicht selbst Erlebtes in seine Erinnerung zu verweben. So kann beispielsweise ein junger Mensch mit großem Interesse für Zeitgeschichte der Meinung sein, sich an Fernsehbilder vom Mauerfall zu erinnern - selbst wenn er 1989 als Kleinkind nicht einen Blick auf den Fernseher geworfen hat. Deswegen ist man auch der Meinung, das unser Gehirn sehr unzuverlässig ist!
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