Konrad Adenauer
Die Kanzlerjahre
Als Konrad Adenauer 1949 vom Bundestag zum ersten Kanzler der jungen Bundesrepublik gewählt wird, hat er genaue Vorstellungen von seinem neuen Deutschland. Es soll fest im westlichen Bündnis verankert sein. Es soll eine soziale Marktwirtschaft haben, in der trotz sozialer Absicherung der Einzelne die Verantwortung für sich und seine Familie trägt. Um den Alliierten die Souveränität abzutrotzen, befürwortet Adenauer nicht nur die Wiederbewaffnung und den Beitritt zur Nato, er paktiert auch insgeheim mit den Franzosen und Briten, für Europa eigene Atomwaffen zu beschaffen - ein Plan, der schließlich an Frankreichs Alleingang scheitert. Die Wiederbewaffnung so kurz nach dem Krieg stößt in der Bevölkerung allerdings auf starken Widerstand. Ein Höhepunkt seiner Karriere ist 1955 Adenauers Reise nach Moskau. Dort unterschreibt er nicht nur den Vertrag über die gegenseitige diplomatische Anerkennung, sondern erreicht, dass Moskau der Heimkehr von 10.000 Kriegsgefangenen zustimmt. Auch Anfänge einer Versöhnung mit Israel und die Aussöhnung mit Frankreich gehören zu seinen großen Verdiensten.
Adenauer und Erhard
Im Alter von 87 Jahren musste Adenauer 1963 schließlich auf Grund vorausgegangener Auseinandersetzungen mit dem Koalitionspartner FDP und durch innerparteilichen Druck widerwillig einem vorzeitigen Rücktritt als Bundeskanzler zustimmen; Erhard wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Doch der erzwungene Abtritt vom Kanzlerparkett schmälerte Adenauers Ruhm nur geringfügig. Er schaffte es, der deutschen Politik seinen Stempel aufzudrücken - die deutschen Nachkriegsjahre wurden zur Adenauer-Ära. Am 19. April 1967 starb Adenauer im Alter von 91 Jahren in Rhöndorf.
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