Donnerstag, 26. Juni 2014

Die Pizza und ihre Geschichte




Wer hat es eigentlich erfunden, dieses kreisrunde flache leckere Ding names Pizza, das aus der europäischen Esskultur nicht mehr wegzudenken ist? Ein Italiener? Dr. Oetker? Oder sogar die Schweizer? Die haben schliesslich auch das Kräuterbonbon erfunden. 

Die Italiener machen gute Pizza, aber erfunden haben sie sie nicht

Unter Italienern gilt Neapel einstimmig als die Geburtsstadt der Pizza. Dies macht insofern Sinn, da typischerweise im Norden Reis- und Nudelgerichte auf den Tisch kommen, und im Süden eher Pizza. Außerdem ist die Pizza eigentlich ein Arme-Leute-Essen: Auf den Brotteig kam das, was man gerade besaß. Und Italiens Süden ist weitaus ärmer als der Rest des Landes. Außerdem befindet sich die erwiesenermaßen die älteste Pizzeria Italiens, die Antica Pizzeria d'Alba (seit 1830), in Neapel.

Haben die Araber die Pizza erfunden?

Doch vermutlich ist die Pizza noch viel älter, als den Italienern lieb ist. Denn zum einen verwendeten bereits die Griechen und Römer Hefe als Triebmittel für Brotteig – und aus nichts anderem besteht ein Pizzaboden. Zum anderen deutet der Name auf einen älteren Ursprung hin: "Pita" bedeutet im Arabischen Brot (auch noch im Neugriechischen), vermutlich wurde schon vor 3000 Jahren manches Fladenbrot im Mittelmeerbereich mit dem belegt, was die Speisekammer gerade hergab – wahrscheinlich aber erst nach dem Backen. Laut archäologischen Funden war diese Art Speise vor allem bei den Etruskern und bei den Griechen im ersten Jahrtausend vor Christus beliebt.

Die italienische Königin und die Pizza Margherita

Das Wort "Pizza" taucht schließlich erstmals im Jahr 997 im süditalienischen Gaeta nach Christus auf – in einem Pachtvertag. Demnach musste der Pächter dem Bischof von Gaeta an Ostern und Weihnachten "duodecim pizze" geben. Am Ende des 19. Jahrhundert erfuhr die Pizza den Ritterschlag, als die damalige italienische Königin Margherita sich von örtlichen Bäckern gerne die Speise in den Palast liefern ließ. Angeblich wurde ihr die gleichnamige Pizza – mit roter Tomate, grünem Basilikum und weißem Mozzarella in den Nationalfarben – gewidmet.

Die Amerikaner erfanden zumindest die Tiefkühlpizza

Doch wie kommen nun die Amerikaner darauf, dass die Pizza in den USA erfunden worden sei? Ganz einfach: Die große Einwandererwelle am Ende des 19. Jahrhunderts bestand – neben Iren und Deutschen – zu einem Großteil aus italienischen Menschen. Im Gepäck hatten sie alle das Pizzarezept, das als kostengünstiges Essen in der Neuen Welt sehr schnell populär wurde. Bereits in den 1950er Jahren nahmen Fastfood-Ketten wie Pizza Hut das Gericht auf ihre Speisekarte. Wirkliche Erfinderleistung bewiesen die Amerikaner 1959: In diesem Jahr kam die erste Tierfkühlpizza auf den Markt. Und dieses – wenn auch kulinarisch zweifelhafte – Essen ist bis heute mit Abstand das beliebteste Fertigessen überhaupt.

Der Anfang der Pizza 

Weder noch, wenn man den Archäologen Glauben schenken darf. Denn die auf Stein gebackene Pizza soll ihren Ursprung gar nicht in Italien haben, sondern von den gleichen Leuten stammen, die auch die Erfindung des Gyros für sich beanspruchen. Die Griechen, bzw. damals noch die Etrusker, sollen in der Antike um 800 v. Chr. die ersten gewesen sein, die einen Fladen aus Mehl, Wasser und Salz mit Zutaten belegt und am offenen Feuer auf Steinen gebacken haben. Teigfladen nennt man zu dieser Zeit "Pita", woraus sich im Laufe der Zeit das Wort Pizza entwickelt.  

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