Freitag, 24. Oktober 2014

Christoph Kolumbus und seine Geschichte



Er gilt als der Entdecker der Neuen Welt und als Wegbereiter der spanischen Eroberung Mittel- und Südamerikas. Der Mythos Christoph Kolumbus lebt - auch heute, gut 500 Jahre nach seinem Tod. Der Tag von Kolumbus' Landung in der Neuen Welt, der 12. Oktober, wird in Lateinamerika und Spanien als Kolumbustag gefeiert. Doch einiges an der Landung und der Person des Entdeckers ist bis heute rätselhaft.

Land in Sicht

Als es am 3. August endlich losgeht, ist Kolumbus zuversichtlich. Doch die Seefahrt entpuppt sich als mühsam. Trotzdem, nach zwei Monaten und neun Tagen auf hoher See können Kolumbus und die Besatzung endlich aufatmen: „Land in Sicht“ schallt es am 12. Oktober 1492 aus dem Ausguck im Mast. „Um zwei Uhr morgens kam das Land in Sicht, von dem wir etwa acht Seemeilen entfernt waren. Wir holten alle Segel ein und fuhren nur mit einem Großsegel, ohne Nebensegel. Dann lagen wir bei und warteten bis zum Anbruch des Tages, der ein Freitag war, an welchem wir zu einer Insel gelangten, die in der Indianersprache Guanahani hieß.“, beschreibt Kolumbus in seinem Bordbuch den historischen Moment.
Kolumbus ist überzeugt davon, dass er in Indien oder zumindest doch auf einer der der Küste vorgelagerten Inseln angekommen ist. Die bisher zurückgelegte Reisestrecke stimmt in etwa mit seinen früheren Berechnungen überein. Wozu soll das Land daher gehören, wenn nicht zu Asien?
Doch entdeckt hat Kolumbus die sagenumwobenen Schatzkammern im Fernen Osten nie, obwohl er bis an sein Lebensende fest davon überzeugt war. Dafür aber fand er eine bis dahin für Europäer unbekannte, faszinierende Welt jenseits des Atlantiks.

Auf der Suche nach Unterstützung
Nun hatte Kolumbus einen Plan, einen berechneten Seeweg und ausreichend Entdeckergeist, um die Reise zu beginnen. Einzig die finanziellen Mittel fehlten ihm. Er suchte 1484 den portugiesischen König Johann II. auf und stellte ihm seine Pläne vor. Dieser zeigte sich nicht interessiert, da er die Berechnungen für falsch hielt, und lehnte ab.
1485 verließ Kolumbus Portugal und machte sich zusammen mit seinem Sohn auf den Weg nach Spanien. Dort wollte er sich Gehör beim spanischen Königspaar verschaffen und sich in seine Dienste begeben. Da sich Spanien zu diesem Zeitpunkt im Krieg mit den Mauren befand, hatten die Staatsoberhäupter anderes im Sinn, als einem Mann namens Christoph Kolumbus eine Reise zu finanzieren, um eine kürzere und schnellere Verbindung nach Indien und China zu finden.
Kolumbus lernte in Spanien allerdings einflussreiche Menschen kennen, die seine Pläne in höchsten Tönen lobten und hinter ihm standen. Vom spanischen Königshaus erhielt er hin und wieder Geld, sodass er seine Pläne nicht einer anderen Regierung unterbreitete. Nach fünf Jahren des Abwartens machte sich Kolumbus auf den Weg nach Frankreich, um dort sein Glück zu versuchen. Kurz vor seinem Ziel ereilte ihn ein Bote der spanischen Königin Isabella und teilte ihm mit, dass das Königshaus mit seinen Bedingungen einverstanden sei und den Forderungen nachkäme.

Landeplatz unbekannt?

Wo Kolumbus allerdings genau seinen Fuß zum ersten Mal auf den Boden der Neuen Welt setzte, ist weniger klar als man meinen könnte. Kolumbus taufte die Insel, auf der er landete San Salvador – Heiliger Retter. Ein San Salvador gibt es in der Karibik auch heute noch, ob es sich dabei allerdings um das von Kolumbus entdeckte Eiland handelt, ist ungewiss. Denn die Seeleute des ausgehenden 15. Jahrhunderts konnten noch keine verlässlichen Positionsbestimmungen vornehmen.
Wissenschaftler der National Geographic Society, die 1986 die Fahrt des Kolumbus rekonstruierten, kamen auch prompt zu dem Schluss, dass die weiter südlich gelegene kleine Insel Samana Cay der eigentliche erste Landeplatz des Entdeckers und seiner Mannschaft gewesen sein muss. Inzwischen sprechen computergestützte Strömungsmodelle jedoch eher dagegen. Eine endgültige Gewissheit aber gibt es bis heute nicht.

Entdeckung mit fatalen Folgen

Christoph Kolumbus gilt heute als einer der großen Entdecker und als Wegbereiter für den Aufstieg Spaniens zur Weltmacht. Doch für die Ureinwohner der Neuen Welt war die Landung des Kolumbus kein wirklich guter Tag. Denn für sie war dies der Anfang vom Ende. Mit der Ankunft der Spanier begann für sie ein Überlebenskampf, der allein in den ersten 100 Jahren der spanischen Herrschaft vermutlich fast 70 Millionen Menschen das Leben kostete.
Und auch Kolumbus selbst war keineswegs nur vom hehren Wunsch nach Entdeckungen beseelt. Ihn – und seine Auftraggeber, das spanischen Königspaar Ferdinand V. und Isabella I., lockte die Aussicht auf lukrative Schätze. Die Spanier trieb daher auf ihren Expeditionen in unbekannte Gebiete weniger der Entdeckerdrang oder die Suche nach neuen „Schäfchen für die Herde Gottes“, sondern eher die Gier nach Macht und Reichtum – und entsprechend rücksichtslos gingen sie vor.


Quellen:

2 Kommentare:

  1. was bedeutet „Schäfchen für die Herde Gottes“?

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  2. Es bedeutet, das man die Menschen zum Christentum herüberholt (bekehren). Damit Sie den wahren Gott anbeten/anerkennen. Jeder ungläubige der den Christentum anerkannt hatte, war ein neuer Schaf in der Herde Gottes

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