Freitag, 8. Juli 2016

Macht Stress die Haare grau?

Haare werden grau, wenn sich sogenannte Melanozyten zurückbilden. Diese Zellen produzieren das Pigment Melanin, das für die Färbung des Haares verantwortlich ist. Kann das wirklich durch Ärger oder Stress geschehen? "Wissenschaftlich kann man einen solchen Zusammenhang nicht nachweisen".

Im Laufe eines Menschenlebens produzieren die Melanozyten weniger Melanin, dadurch können sich zunehmend graue Haare bilden. Ab welchem Alter und in welchem Umfang jemand graue Haare bekommt, ist hauptsächlich genetisch vorgegeben.

Wie bei anderen Alterungsprozessen des Körpers wäre es denkbar, dass man durch einen gesunden Lebensstil auch das Ergrauen der Haare herauszögern könnte. Die Faltenbildung der Haut ist beispielsweise ebenfalls genetisch bedingt, kann aber durch Rauchen, Sonne oder eine ungesunde Lebensweise beschleunigt werden. Bisher gibt es jedoch keine Belege dafür, dass es sich mit grauen Haaren ähnlich verhält.

Das Märchen vom Ergrauen über Nacht

Gesundheitliche Gründe wie Vitamin- oder Eisenmangel dagegen können sehr wohl der Grund für frühzeitiges Ergrauen sein. Eine rechtzeitige Behandlung kann hier aber die Farbpigmente erhalten oder zumindest den Prozess verlangsamen.
Immer wieder hört man von diesen seltsamen Fällen, dass Menschen durch ein grauenvolles Erlebnis über Nacht ergraut sein sollen. Das liegt jedoch nicht daran, dass sich die Haare plötzlich entfärben, sondern an einem extremen Ausfall pigmentierter Haare. "Diese Fälle sind extrem selten, und auch hier konnte der Zusammenhang zwischen dem Schock und dem Ausfall der Haare nicht nachgewiesen werden".

Vielleicht führen Sorgen einfach zu einem generellen Gefühl, schneller zu altern – dadurch bringt man den Stress eben auch mit grauen Haaren in Verbindung. Also, keine Schuldgefühle einreden lassen. 


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