Sonntag, 9. Februar 2014

Brandenburger Tor

Das monumentale Brandenburger Tor kann auf eine rund 200 jährige Geschichte zurückblicken. War es bis zum Jahre 1989 ein Symbol für die Teilung Berlins und Deutschlands, ist es heute ein Nationalsymbol für die Einheit und somit eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt.

Das Brandenburger Tor steht am Pariser Platz und wurde in den Jahren 1788 bis 1791 errichtet.Heute bildet das Brandenburger Tor den Abschluss der Straße Unter den Linden.
Mit dem Bau der Mauer 1961 war das Brandenburger Tor undurchquerbar, da es mitten im Sperrgebiet zwischen Ost und West stand. Es diente als Grenze zwischen Ost- und Westberlin und war somit auch die Grenze der NATO-Staaten, sowie der Warschauer Pakt Staaten.
Doch nach dem Fall der Mauer wurde es wieder geöffnet und ist heute als Symbol für die Einheit bekannt.

Baugeschichte

Mit dem Bau der Zollmauer der Stadt Berlin wurde 1734 ein Vorgängerbau des heutigen Brandenburger Tores als Stadttor errichtet. Die Toranlage bestand aus Pylonen und beigeordneten Wachhäusern. Im Zuge des Ausbaus der Mauer und ihrer Tore ließ Friedrich Wilhelm II. ab 1788 das Brandenburger Tor neu gestalten, das dem Andenken an den Krieg des kurz zuvor verstorbenen Friedrich II. diente, von dessen Verdiensten auch etwas Glanz auf den Neffen und Nachfolger fallen sollte.
Als Architekt wurde Carl Gotthard Langhans beauftragt. Er orientierte sich an dem „Stadttor von Athen“, das er aus Stichen von Leroy, Stuart und Revett kannte, die aber die Propyläen der Athener Akropolis abgebildet hatten. Das Eingangstor zur Akropolis war im dorischen Stil des Parthenon gehalten, um eine optische Einheit zu bilden. Das Tor hatte eine breite Mittelöffnung und zwei schmale Seiteneingänge für Fußgänger. Im rechten Winkel dazu standen zwei Seitenflügel. 1788 wurde das alte Tor abgerissen, eine große Baugrube ausgehoben und fundamentiert. 1789 wurde der Neubau begonnen. Die Baukosten lagen bei 111.000 Talern. Am 6. August 1791 wurde das noch nicht ganz fertige Tor geöffnet.
Die 1793 von Johann Gottfried Schadow gefertigte Quadriga auf dem Brandenburger Tor stellte ursprünglich nach der wohl überwiegend vertretenen Auffassung eine geflügelte Friedensbringerin dar. Das Brandenburger Tor erhielt den Namen Friedenstor, diesen Namen zeigte auch eine Inschrift aus Bronzelettern am Tor. Die Entwürfe für die Reliefs wurden vorwiegend von dem Maler und Akademiedirektor Christian Bernhard Rode angefertigt. Die Göttin in der Quadriga wird durch das Relief auf der Attika der Stadtseite als Friedensbringerin erklärt. Das Attikarelief steht unter dem Thema „Der Zug der Friedensgöttin“. Im Zentrum des Reliefs über dem Mittelgang stehen Sinnbilder auf Frieden und Freundschaft. Die Friedensgöttin Eirene steht auf der äußersten Kante eines Triumphwagens. Mit der Rechten stützt sie sich auf den mit einer Lorbeergirlande geschmückten Rand des Wagens. In der einen Hand hält sie einen Palmenzweig, in der anderen einen Lorbeerkranz. Ihr Wagen wird von vier Eroten gezogen. Weiter rechts auf dem Attikarelief kann man Nike mit Flügeln und Tropaion erkennen.
Direkt über diesem Relief steht die Quadriga Schadows. Deren göttliche Wagenlenkerin ist Nike und Eirene in einer Person. Nach einer abweichenden Auffassung soll es sich von Anfang an um eine „Siegesgöttin“ gehandelt haben, unter anderem weil davon bereits im Vertrag zur Anfertigung der Figurengruppe vom 22. Juli 1789 die Rede gewesen sei. Schadow hatte ursprünglich für die Wagenlenkerin keine Trophäe entworfen. Ihm schwebte mehr die griechische Eirene als Friedensgöttin vor als die römische Siegesgöttin Viktoria. Das Tropaion wurde nun durch eine Lanze mit einem Lorbeerkranz und einem römischen Adler ersetzt. Außerdem erhielt die knapp bekleidete Wagenlenkerin nun ein bis auf den Boden reichendes Gewand

Das Bauwerk

Das Tor mit der Quadriga hat eine Gesamthöhe von 26 Metern. Es ist 65,5 Meter breit und 11 Meter tief. Das Bauwerk wird durch 12 Säulen gebildet, die in Querrichtung durch eine Mauer verbunden sind. Diese Säulenpaare bilden 5 Durchfahrten, die mittlere ist 5,50 Meter breit und war bis 1918 ausschließlich der Königsfamilie vorbehalten Die 4 seitlichen Durchfahrten waren für den öffentlichen Verkehr von Wagen, Reitern und Kutschen zugelassen. Für diese galt Linksverkehr. Fußgänger konnten das Tor in jeder Richtung durchqueren.
Direkt unter der Quadriga, auf der stadteinwärts gerichteten Seite, befindet sich ein gr. Sandsteinrelief "Der Zug des Friedens", unterhalb der Attika 32 kleine Reliefplatten. Sie stellen Kampfszenen zwischen Centauren und Lapithten dar. Neben dem eigentlichen Tor gibt es 2 Torhäuschen, die in Form antiker Tempel gestaltet wurden. In ihnen befand sich die Wache und die Akziseverwaltung, einschließlich einiger Beamtenwohnungen. Zur Erbauungszeit schloß sich auf beiden Seiten die Akizemauer an, die ganz Berlin umgab.

Die Qadriga

Die weibliche Figur auf dem vierspännigen Wagen stellt die Friedensgöttin Eirene, eine Tochter des Zeus, dar. Die ursprünglich unbekleidete Göttin erhält nach 1794 ein Gewand, "weil sie von hinten so steif und kahl aussähe".

Quadriga bedeutet "Viergespann". 4 Pferde sind vor dem Wagen gespannt, was insbesondere bei den Römern für ihre großen Wagenrennen üblich war.


Es wurde immer wieder behauptet, dass die Quadriga verkehrt herum auf dem Tor stände, aber auf allen historischen Abbildungen zeigt sie die gleiche Ausrichtung wie heute. Dies hat auch einen thematischen Grund: Die Friedensgöttin, fährt mit ihrer guten Botschaft in die Stadt hinein.



Napoleon raubt die Qadriga

Einer der schwärzesten Tage in der Geschichte Preußens war der 14. Oktober 1806. An diesem Tag wird in der Doppelschlacht von Jena-Auerstedt die Armee, die sich seit der Zeit Friedrich des Großen unbesiegbar wähnte, von Napoleon vernichtend geschlagen. Am 27. Oktober zieht der französiche Kaiser durch das Brandenburger Tor in Berlin ein. Wenige Wochen nach der Ankunft Napoleons in Berlin wird über die Ablieferung der Quadriga verhandelt. Vom 2. bis 8. Dezember wird die Quadriga demontiert, in 12 Kisten verpackt und am 21. Dezember auf die fünfmonatige Reise nach Paris geschickt. Obwohl sie 7 Jahre in der Stadt an der Seine geblieben ist, ist bis heute nicht geklärt, ob sie in Paris jemals öffentlich gezeigt wurde.

Die Rückgewinnung der Quadriga

Im Jahr 1814 gelingt es Feldmarschall Blücher und der preußischen Armee die Quadriga zurückzuerobern. Am 4.April verlassen die Kisten Paris, Richtung Berlin. Überall wird die Quadriga freudig begrüßt und ihr Einzug in Berlin zu einem wahren Triumphzug. Was von den Schöpfern als Symbol für die Friedensgöttin Eirene gedacht war, ist längst eine griechische Nike bzw., römische Victoria, eine Göttin des Sieges geworden. Nach der notwendigen Restaurierung wird die Spitze des Stabes, den die Göttin in der linken Hand hält neu gestaltet. Ein Eichenkranz, der ein Eisernes Kreuz umgibt krönt den Stab. Über diesen breitet von nun an, ein preußischer Adler seine Schwingen aus.




Quellen:

http://www.muenster.de/~alkan/berlin-brandenburgertor-quadriga.htm
http://www.muenster.de/~alkan/berlin-brandenburger-tor-bauwerk.htm
http://www.stadtfuehrer-berlin.de/brandenburger-tor.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburger_Tor

1 Kommentar:

  1. Danke fuer den Blog und die Info ueber die Quadriga am Brandenburger Tor. Hatte selber ueber die Attika in Zug gelesen, dachte aber, dass "Attiika" nur ein schweizerischer Begriff sei, doch auch in Deutschland gebräuchlich? Habe diesen das erste Mal in Deutschland in Ihrem Blog gesehen, evtl kommen Sie aus der schönen Schweiz? :-)

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